Villachs neuer Stadtteil: Nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit ist das "MaxPalais" fertig. Um 60 Millionen Euro entstand beim Hauptbahnhof ein modernes Zentrum für Jung und Alt.
Es hat schon einfachere Rahmenbedingungen für Großprojekte gegeben. Das „Max Palais“ an der Bahnhofstraße hat seit Baubeginn 2021 mit Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und Rekord-Inflation gleich dreimal starken Gegenwind erhalten.
Dennoch ist es gelungen, das ambitionierte Bauvorhaben im Zeitplan fertig zu stellen. Aus den anfangs kalkulierten 50 Millionen Euro an Baukosten wurden am Ende knapp 60 Millionen. „Vor allem der Ukraine-Krieg hatte enorme Folgen für die Preise“, beschreibt Bauherr Gerhard Mosser im Großen, was viele Villacherinnen und Villacher im Kleinen zuletzt bei eigenen Investitionen erlebt haben. Doch nun ist das „Max Palais“ fertig – und es ist eine Erfolgsgeschichte. Mosser: „Wir haben bereits 87 Prozent der Wohnungen verkauft und für 10.400 der 11.000 Quadratmeter Gewerbefläche langfristige Mietverträge abgeschlossen.“
Dank dreier Tiefgaragen-Decks kein neuer Bodenverbrauch
Das gesamte Projekt kommt ohne neuen Bodenverbrauch aus, da es einen ehemaligen Parkplatz und alte Häuser ersetzt, die abgerissen wurden. Wo es früher nur Beton und Asphalt gegeben hat, findet nun sogar eine 1700 Quadratmeter große Grünfläche Platz. Da sind die Dachbegrünungen noch gar nicht eingerechnet.
Das Ensemble setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: 105 Wohnungen, Hotel, Parkdecks mit 250 Stellplätzen (60 öffentlich), sechs Kindergartengruppen, ein Kinderschutzzentrum, ein Hofladen (von „Autark“ betrieben), ein Restaurant an der Bahnhofstraße, ein Sanitätsfachhandel sowie Praxen von Ärzten und Physiotherapeuten. Zusätzlich wurde ein Pflegetrakt gebaut, in dem auf vier Geschoßen Tagesstätten, Übergangspflege-Bereiche und Betreutes Wohnen für ältere und beeinträchtigte Menschen Platz finden.
Diesen Aspekt betont Bürgermeister Günther Albel: „Das Max Palais ist eine Bereicherung für alle Generationen – vom Kindergartenkind bis zu den Urgroßeltern. Es passt hervorragend zu Villach, wo wir den Begriff ‚lebenswert‘ in den Mittelpunkt unseres Handelns gestellt haben.“ Hundertprozentig fertig wird das Palais wohl erst 2024 werden. Denn für ein Herzensprojekt hat Bauherr Gerhard Mosser noch rund 600 (bezugsfertige) Quadratmeter an Gewerbefläche freigelassen: „Wir wollen ein ärztliches Primärzentrum anbieten. Es gibt Gespräche mit Medizinerinnen und Medizinern, die mich optimistisch stimmen.“
ZAHLEN & FAKTEN
Das „MaxPalais“ umfasst eine Grundfläche von 11.000 Quadratmetern. Es erstreckt sich vom Sparda-Haus am Bahnhofsplatz über die Engel-Apotheke bis zum Kleider Bauer-Haus in der Bahnhofstraße.
Errichtet wurden Wohnungen, Geschäftsflächen, Hotel, Parkdecks, Kindergarten, Restaurant, Arztpraxen und ein Pfegetrakt. Geplant ist auch noch ein Ärztezentrum. Die Bruttogeschoßfläche beträgt 38.000 Quadratmeter. Da die Autos in eine Tiefgarage verbannt werden, entstand da, wo früher Parkfläche war, eine 1700 Qudratmeter große Grünanlage.
Die Baukosten betrugen rund 60 Millionen Euro. Baubeginn war am 17. Februar 2021.
Fünf Großprojekte in Villach
Beim „MaxPalais“ handelt es sich um das erste von insgesamt fünf großen Stadtviertel-Projekten, die das Gerüst der städteplanerischen Zukunft Villachs darstellen. Bei den anderen handelt es sich um das „Marktviertel neu“, ein Wohn-Projekt beim Westbahnhof (mit den ÖBB) und das Nikolai Quartier NQ (unter anderem mit der Kabeg). Und im Stadtteil Perau entsteht ab 2025 der „Ludwig Walter Park“. Sie alle sollen in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden.