In Maria Einsiedeln in der Schweiz geboren, kam Paracelsus schon im Kindesalter nach Villach, wo sich sein Vater Wilhelm 1502 niederließ und 32 Jahre als Arzt wirkte. Von Villach ist der junge Theophrast zum Studium ausgezogen, in Ferrara hat er das Doktorat erlangt. Es folgte langjähriges Sammeln von praktischer Erfahrung und Streben nach Erkenntnis, das seinen Lebensweg bestimmen sollte, auf dem er weite Teile Europas kennen gelernt hat.
Paracelsus war erfüllt vom Streben, die Heilkunde von Beschränkungen alter, aus der Antike stammenden Dogmen zu befreien und ihr einen neuen, z.T. stärker empirisch und praktisch ausgerichteten Inhalt zu geben, was hohe ethische Forderungen einschloss. Seine energisch, oft polemisch vertretene Überzeugung verschaffte ihm viele Gegner, zumal sein legendärer Ruf und bisweilen Aufsehen erregende Heilungserfolge Missgunst förderten. Selten weilte er lange an einem Ort, Stationen seines Wanderlebens waren neben Einsiedeln, Villach und Salzburg, Straßburg, Basel, weiters Colmar, Nürnberg, St. Gallen und viele andere, wie Innsbruck, Bozen, Meran, Schwaz, Wien, Preßburg.
1538 ist Paracelsus zeitweilig nach Kärnten heimgekehrt. Am 12. Mai stellten ihm Richter und Rat der Stadt Villach eine Urkunde über das Leben und Sterben seines Vaters aus. Den Landständen, der adeligen Regierung in Klagenfurt, widmete er eines seiner Hauptwerke, die „Kärntner Schriften“, und überdies eine kleine „Chronica ... dieses Landts Kärnten“. 1540 verließ er Kärnten und begab sich nach Salzburg, wo er am 24. September 1541 verstarb. Seit dem 19. Jahrhundert wird in Villach die Erinnerung an Paracelsus gepflegt, wozu seit 1953 der Ehrenring beiträgt, den die Stadt bedeutenden Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Forschung und Kunst verleiht, die sich als Paracelsusforscher oder durch Wirken im Sinne des Paracelsus auszeichnen. An der Fassade im Museumshof ist überdies ein Motto des Paracelsus festgehalten: ALTERIUS NON SIT, QUI SUUS ESSE POTEST (Es sei keines anderen Knecht, wer sein eigener Herr sein kann).
Immer wieder werden Paracelsus im Museum Villach Ausstellungsschwerpunkte gewidmet. Öffentlich zugänglich ist der Paracelsushof in der Innenstadt (Eingang in die Seilergasse über Hauptplatz Nummer 18).