42. Jahrbuch des Stadtmuseums 2005 (vergriffen)
"Neues aus Alt-Villach": Bombenkrieg, Besatzungszeit und Wiederaufbau!
Der 42. Jahrgang von "Neues aus Alt-Villach" ist auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Helmut Manzenreiter im Hinblick auf die Gedenkjahre zum Kriegsende und Staatsvertrag diesmal als Themenband "Villach 1945 - 1955" konzipiert. Die Autoren berichten anhand von bislang z.T. unbekannten Quellen von den Zerstörungen im Bombenkrieg, vom Wirken der britischen Besatzungsmacht und den Jahren politischer Konsolidierung, in denen der Wiederaufbau ein vorrangiges Ziel war. Der neue Einband trägt eine Federzeichnung der Rathausbaustelle im Jahr 1951.
Der 193 Seiten starke Band ist instruktiv bebildert und stellt in sechs Beiträgen die geschichtlichen Ereignisse im Bombenkrieg und der frühen Nachkriegszeit dar. Der Verkaufspreis des im Museum erhältlichen Jahrbuches beträgt € 14,00 (Abo 11,00). Vergriffen!
August Walzl: Villachs Weg durch die Besatzungszeit - Von der Kontrolle zur Mündigkeit
Der als vorzüglicher Kenner dieser Epoche ausgewiesene Autor schildert prägnant das Geschehen von 1945 bis in die fünfziger Jahre und den relativ raschen Übergang vom anfangs restriktiv regelmentierenden Besatzungsregime zu demokratischen Strukturen und zur Villacher Eigenverantwortlichkeit, wobei das Verhalten der britischen Besatzungsmacht korrekt, konstruktiv und insgesamt wohlwollend war.
Dieter Neumann: Villach im Bombenkrieg 1944 - 1945
Der Schriftleiter von "Neues aus Alt-Villach" zeigt anhand des sehr umfangreichen Quellenmaterials und vieler Abbildungen den Ablauf des Luftkriegs in der damaligen Stadt und auch im erst 1972 eingemeindeten Umland und stellt dabei die bisher etwas unterschätzte Zahl der Luftangriffe - nun demnach 52 - klar, aber auch den Umstand, dass diese bei weitem nicht so vernichtend wirkten wie heute vielfach vermutet.
Dieter Neumann: Villach als Luftschutz-Ort 1943 - 1945
In dieser zweiten Darstellung der Luftkriegs-Thematik werden die vielfältigen Schutzvorkehrungen geschildert, die ab dem Herbst 1943 eilig getroffen wurden. Diese umfassten unter anderem die Luftschutzkeller und mehrere große Stollenanlagen, aber auch Luftbeobachtungsstellen, Bergeorganisation und Instandsetzung sowie die "aktive Abwehr" durch einige Flak-Geschütze, an denen Villacher Jugendliche als "Luftwaffenhelfer" eingesetzt waren.
Luitpold Oelschlegel: Die letzten Wochen des Krieges und die ersten des Friedens in Villach und Umgebung
Hier schildert ein damals junger Leutnant aus Bayern seinen militärischen Einsatz in Villach und Umgebung, als er in der letzten Kriegsphase mit schlecht ausgerüsteten Soldaten auch gegen Partisanen eingesetzt werden sollte, und seine meist positiven Erfahrungen nach der Kapitulation, als er durch weitere Monate in Villach lebte und für die Besatzungsmacht gearbeitet hat.
Brigitte Entner: Die britische Garnison in Villach im ersten Besatzungsjahr
Die Zeithistorikerin stellt anhand britischer Archivunterlagen die Abfolge des Geschehens zu Beginn der Besatzungszeit dar, insbesondere welche wechselnden militärischen Einheiten und Einrichtungen sich in Villach und Umgebung etabliert hatten und welche Probleme dabei aus britischer Sicht zu lösen waren.
Hans Ortner: Villach im "Katastrophenjahr 1945" und die Anfänge des Wiederaufbaus
Der langjährige, 1983 vestorbene Villacher Baudirektor, der im Mai 1945 unter extremen Bedingungen die Beseitigung der baulichen Kriegsfolgen zu organisieren hatte, schildert in diesem Manuskript von 1951 die Schwierigkeiten und deren viel Improvisation fordernde Bewältigung, die trotz großer Schäden eine gute Grundlage für den Wiederaufbau schuf.