Am Montagabend ging der Jugendempfang in der Kärntner Tourismusschule in Warmbad über die Bühne. Zahlreiche Jugendliche nutzten die Veranstaltung dazu, sich mit den Vertreter:innen der Stadtpolitik auszutauschen.
Traditionell lädt Bürgermeister Günther Albel einmal pro Jahr zum großen Jugendempfang. "Wir wollen die Jugend einladen, teilzuhaben. Ihr könnt die Stadt - eure Stadt verändern", sagte Bürgermeister Albel in Richtung der Schüler:innen. Um die jungen Menschen noch mehr in den Mittelpunkt zu stellen, führten heuer Jugendliche durch das Programm. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übernahmen die KTS-Schüler:innen Nicoals Lausegger, Markus Bacher und Katharina Loipold.
Die Jubiläen 1945, 1955 und 1995 standen sodann im Mittelpunkt des Diskurses: 80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg, die Unterzeichnung des Staatsvertrages vor 70 Jahren sowie der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Passend dazu lautete das Motto des Jugendempfangs: „80 Jahre Zweite Republik“. „Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die Jugend ihre Freiheit nicht mehr nehmen lässt. Die Freiheit in Europa zu studieren, die Freiheit in einem europäischen Land zu arbeiten. Das sind Dinge, für die unsere Vorfahren ganz viel geleistet haben“, sagte Bürgermeister Albel.
Die Wichtigkeit der Entwicklung nach 1945 – auch für für die heutigen Generationen – unterstrich Zeithistoriker Oliver Rathkolb, der als Gastredner eingeladen wurde. „Die Geschichte hilft uns, Orientierungswissen mitzunehmen. Es besteht kein Grund in einer Katastrophenstimmung zu versinken – ganz im Gegenteil: Es ist ein gesundes Fundament vorhanden. Es muss aber mit mehr europäischem Selbstbewusstsein versehen werden“, sagte Rathkolb.
Die „Stimme der Jugend“ verkörperte die Schulsprecherin des Perau-Gymnasiums Anna-Victoria Hochstetter, die auch Mitglied des Villacher Jugendrats ist. „Uns ist eine stärkere Beteiligung am politischen Alltag der Europäischen Union wichtig. Zudem muss sich die Politik mit präsenteren Themen befassen, die die EU für Jugendliche greifbarer machen“, sagte Hochstetter.
Im Anschluss an den offiziellen Teil lud Bürgermeister Günther Albel zum Buffet. Dort konnten sich die Schüler:innen weiter mit den Politiker:innen austauschen und verschiedene Anliegen vorbringen. Da wurden auch städtische Themen, wie der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, Ausbildungsmöglichkeiten sowie leistbares Wohnen thematisiert.
„Jede Zeit hat ihre Herausforderungen, aber in jeder Zeit wohnt auch der Optimismus inne. Ich bin stolz und glücklich, dass sich die Villacher Jugend so aktiv in das Geschehen einbringt“, sagte Bürgermeister Günther Albel. Lob kam von Oliver Rathkolb: „Europa hat gute Voraussetzungen, hat aber Angst vor der Zukunft. Es ist wichtig, hier wieder einen positiven Zugang zu schaffen. Die Jugend muss auf alle Fälle mehr eingebunden werden, wie es hier im Rahmen des Villacher Jugendempfangs schon passiert.“
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