Das Sozialministerium setzt beim Thema Wohnungslosigkeit auf das Konzept „Housing First“. Menschen, die betroffen sind, könnten so wieder Fuß fassen. Villach hat bereits mit der Umsetzung begonnen.
„Housing First“ ist ein moderner, internationaler Ansatz gegen Wohnungslosigkeit. Wohnungslose Menschen werden dabei nicht mehr in Bettenlagern notversorgt, sondern erhalten Kleinstwohnungen mit Betreuung. So können sie den Weg zurück ins Gesellschaftsleben finden. Länder wie Finnland haben damit beste Erfahrungen gemacht. Nun gilt „Housing First“ auch in Österreich als Mittel der Wahl.
Das Sozialministerium hat im Oktober österreichweite Maßnahmen gestartet. „So können wir künftig mehr Menschen eine Perspektive für ein selbstständiges Leben geben“, sagt Bundesminister Johannes Rauch. Große Hilfsorganisation wie die Volkshilfe Kärnten und die Caritas Kärnten haben den Zuschlag für die Umsetzung in Kärnten erhalten und unterstützen diesen Ansatz ausdrücklich.
Langfristige Betreuung
Die Stadt Villach hat rasch reagiert und für „Housing First“ eine Kooperation mit einem privaten Wohnungsanbieter vereinbart. „Schon bisher haben wir wohnungslosen Menschen mit kleinen Wohnungen und Betreuung durch Sozialarbeiter:innen geholfen. Nun wird dieser Ansatz ausgebaut“, sagen Bürgermeister Günther Albel und Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser. In den „Housing First“-Wohnungen werden die Klient:innen von Sozialarbeiter:innen im Rahmen des Projektes für mindestens sechs Monate betreut.
„Dieses Konzept ermöglicht uns, wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Villacher:innen effizient zu helfen, ohne sie der Situation einer Notschlafstelle auszusetzen“, sagt Sandriesser. „Wir halten dies, wie viele Experti:innen weltweit, für einen menschenwürdigen Ansatz.“