Die Villacher:innen haben großes Interesse an alten Obstsorten. Das bewies der Zulauf beim zweiten Streuobstfest, das trotz Schlechtwetters beim Dinzlschloss stattfand. Kinder pflanzten Baum einer 2000 Jahre alten Zwetschkensorte.
Große und kleine Besucher:innen gaben sich beim zweiten Streuobstfest im und um das Dinzlschloss die Klinke in die Hand. Nachhaltigkeitsreferentin Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig und die Abteilung Stadtgrün hatten gemeinsam mit den Kärntner Obstbaumwarten eingeladen, unbekannte Äpfel und Birnen aus dem eigenen Garten mitzubringen und die Sorte von Pomologen (so nennen sich Obstbauexpert:innen) Alois Wilfling bestimmen zu lassen.
Fachgespräche und eine Podiumsdiskussion unter der Leitung des Obstbauexperten Georg Buss und mit Beteiligung unterschiedlicher Fachleute aus der Region und darüber hinaus waren sehr gefragt. „Den Villacher:innen ist Biodiversität, Klima- und Umweltschutz sehr wichtig“, sagt Vizebürgermeisterin Katholnig. „Schön, dass auch viele Familien den Weg zum Streuobstfest gefunden haben.“ Dazu haben auch die Musikbegleitung, das Kinderprogramm und die Bewirtung mit Kaffee und Apfel-Süßspeisen durch das Frauenprogramm des Sozialvereines FAB beigetragen.
Einer der Höhepunkte war - neben der imposanten Sortenausstellung - die Pflanzung einer 2000 Jahre alten Zwetschkensorte, eines “Gelben Spänlings”, den es bereits zur Römerzeit gegeben hat. Kinder der St. Martiner Volksschule halfen mit, den jungen Baum fachgerecht ins Erdreich zu befördern. Vizebürgermeisterin Katholnig schloss mit den Mädchen und Buben einen Pakt: In fünf Jahren will man sich beim “Gelben Spänling” wieder treffen, die Früchte ernten und gemeinsam einen Kuchen backen.
Alte und echte Streuobstwiesen sind ganz besondere Lebensräume und Biotope mit einer Vielzahl davon profitierender Lebewesen. Katholnig: „Die Abteilung Stadtgrün befasst sich seit mehreren Jahren mit diesem Thema und hat auf öffentlichem Gut und auf Grundstücken der Stadt Villach bereits viele Apfelbäume und andere Obstbäumchen selten gewordener alter Sorten gepflanzt.“ Die Früchte stehen in weiterer Folge den Villacher:innen kostenlos zum Ernten und Genießen zur Verfügung.
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