Noch in diesem Sommer bekommt Villach einen Bustakt auf allen Linien. Noch nie hat die Stadt so viel Geld in den öffentlichen Verkehr investiert. Bürgermeister Günther Albel, Verkehrsreferent Gerald Dobernig und die Landesräte Sebastian Schuschnig und Sara Schaar berichten über die Neuerungen.
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gilt als eine wichtige Maßnahme zur Erreichung der Klimaziele. Die Stadt Villach hat nun Nägel mit Köpfen gemacht: Noch heuer wird es einen Bustakt auf allen Linien geben. Das bedeutet: mehr Fahrten sowie einen optimierten Plan, der sich auch an anderen „Öffentlichen“ orientiert. All diese Änderungen erfolgen ab dem Sommer, nach dem Beschluss im Gemeinderat. „Seit dem Jahr 2019 haben wir die aufgewendeten Eigenmittel für den öffentlichen Verkehr in unserer Stadt mehr als verdreifacht, das zeigt, wie wichtig uns das Thema ist“, sagt Bürgermeister Günther Albel.
Besonders erfreut werden Berufspendlerinnen und -pendler auf die Verbesserungen reagieren. Der neue Plan garantiert, dass der nächste Anschluss zu einem öffentlichen Verkehrsmittel (S-Bahn oder Stadtbus) innerhalb von 4 bis 14 Minuten möglich ist. Basis der Änderungen war die in Villach erstmalige Ausschreibung des Busverkehrs. Sie ging an das Unternehmen „Dr. Richard“. Die Vorgaben lauten wie folgt: Es wird zu den Stoßzeiten auf allen Linien einen Halbstundentakt geben. Außerhalb der Stoßzeiten wird ein Stundentakt garantiert (zwei Linien sind vorerst ausgenommen, aber auch auf diesen verbessert sich der Verkehr signifikant). „Die Ausschreibung des Busverkehrs war goldrichtig. Der neue Plan wird deutlich mehr Anreize zum Umstieg auf den Bus liefern“, sagt Verkehrsreferent Stadtrat Gerald Dobernig.
Details zum neuen Busfahrplan
Der detaillierte Busfahrplan wird ab Sommer 2022 umgestellt. Auf allen Linien (bis auf Linie 11 und 5175, diese sind noch Teil weiterer Ausarbeitungen) wird es in den Stoßzeiten morgens (6.30 bis 8.30 Uhr) und abends (16 bis 19 Uhr) einen Halbstundentakt geben, außerhalb dieser Zeiten einen Stundentakt. Ebenfalls neu: Auf allen Linien wird es künftig mehr Kurse – also mehr Fahrten von der ersten bis zur letzten Station – geben. Interessant für die weitere Entwicklung werden die auf allen Linien regelmäßig durchgeführten Fahrgastzählungen sein.
Die signifikantesten Änderungen im Villacher Busverkehr zusammengefasst:
• Linie 1 fährt nun vom Hauptbahnhof über die Therme Warmbad zu den Kärntner Tourismusschulen.
• Linie 10 fährt vom Hauptbahnhof über das Atrio zu den Kärntner Tourismusschulen.
• Linie 71 fährt vom Hauptbahnhof über den Vassacher See in die Oswaldibergstraße.
• Linie 72 über die Neue Heimat in die Oswaldibergstraße.
• Die Linie 5175 fährt vom Hauptbahnhof über St. Martin, die Obere Fellach, St. Georgen, Goritschach, Neufellach, die Stadthalle und die 10. Oktoberstraße wieder zum Hauptbahnhof. Die hier wichtigste Änderung: Die Linie führt künftig auch in die Gegenrichtung und fährt erstmals die Eishalle und das alte Oetker-Areal an. Jede Haltestelle wird stündlich bedient. Allen Linien gemein ist künftig, dass die Busse gegen Abend länger fahren und mehr Zeit liefern, um Anschlüsse zu erreichen.
Statements:
Landesrat Sebastian Schuschnig, Referent für öffentlichen Verkehr und Mobilität:
„Gerade im städtischen Bereich muss es unser Ziel sein, bei vielen Wegen das eigene Auto stehen lassen zu können. Daher investieren wir in Kärnten so viel wie noch nie in den öffentlichen Verkehr. Die erstmalige Einführung eines Taktfahrplanes ist für Villach ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur Mobilitätswende, was wir auch seitens des Landes unterstützen. Nun muss weiter in die Taktverdichtung investiert werden, damit für mehr Villacherinnen und Villacher der öffentliche Verkehr im Alltag eine echte Alternative wird. Denn ein gut ausgebauter und emissionsfreier öffentlicher Verkehr wird immer mehr auch zu einem Standortfaktor.“
Landesrätin Sara Schaar, Klimaschutzreferentin:
„Der Verkehr ist in Kärnten mit über 40 Prozent der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. Aus Klimaschutz-Sicht ist die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs das Gebot der Stunde. In den Städten liegt dabei der größte Hebel, aber auch der ländliche Raum muss mit angeschlossen werden. Mit dem gemeinsamen Impulsbudget, das auch in Villach investiert wird, schaffen wir u. a. durch eine Verbesserung des Angebots Anreize, damit so viele Menschen wie möglich auf die Öffis umsteigen können. Alle, die umsteigen, helfen dem Klima!“
Bürgermeister Günther Albel:
„Die Stadt Villach hat in den vergangenen Jahren sehr viel Geld für den Ausbau des Radwegenetzes in die Hand genommen und damit das Angebot für Radfahrende massiv ausgebaut. Vor rund zwei Jahren haben wir den Ausbau des öffentlichen Verkehrs angekündigt, auch das ist nun nicht zuletzt durch die Ausschreibung des Busverkehrs gelungen. Villach bekommt erstmals einen Taktverkehr und bietet damit ein vernünftiges Angebot, um den eigenen PKW stehen zu lassen und den öffentlichen Verkehr zu nutzen.“
Stadtrat Gerald Dobernig:
„Noch im Sommer wollen wir mit der Umstellung beginnen und den Busplan deutlich nutzungsfreundlicher machen. Mit der Taktung gehen wir einen ersten Schritt und geben gleichzeitig alles, um möglichst rasch die nächsten Verbesserungsschritte folgen zu lassen. Gerade im Bereich der Mobilitätswende hat Kärnten noch einen weiten Weg vor sich. Über die Richtung herrscht jedoch politische Einigkeit."
Dr. Ludwig Richard (Firmenleitung Dr. Richard Gruppe) und Gilbert Oberrauner (Geschäftsführer Dr. Richard Kärnten):
„Der Ausbau des Villacher Stadtverkehrs ist als kontinuierlicher Prozess zu betrachten, der sich am Wandel der Stadt und deren Bedürfnissen orientiert. Es freut uns sehr, dass wir als Verkehrsunternehmen an diesem Prozess teilhaben und unsere Ideen und unser Know-How einbringen können. Eine maßgebliche Verbesserung in Villach, das können wir schon jetzt sagen, wird der durchgängige Taktfahrplan an allen Verkehrstagen, der durch die Abstimmung auf die S-Bahnen für Pendlerinnen und Pendler deutlich attraktiver wird.“
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