Durch den stetigen Zuwachs an Industrie- und Gewerbebetrieben kommt es zu einer Erhöhung der Abwassereinleitung, sowohl was die Schmutzfracht, als auch die Abwassermenge betrifft. Für die Anlagenoptimierung und die Reinigung der betrieblichen Abwässer wurden zusätzliche verfahrenstechnische Prozesse in den Anlagenbetrieb implementiert. Mit der Kapazitätserweiterung gehen Modernisierung und gesteigerte Nachhaltigkeit einher. Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen, hat sich die Auslegung der Kläranlage auf 250.000 EW (Einwohnerwerte) erhöht. Die Kläranlage Villach zählt somit zu den zehn größten kommunalen Abwasserreinigungsanlagen in Österreich.
Schutz vor Blackout
Um die Energiekosten der Anlage zu senken, wurde ein Blockheizkraftwerks-Modul erneuert. In diesem wird Faulgas in Strom und Wärme umgewandelt. Auch die Energieversorgung der Kläranlage, die rund 25 Jahre alt ist, wurde an dem Stand der Technik angepasst. In diesem Zuge wurde auf die Eigenstromversorgung im Black-out-Fall Bedacht genommen und ein zusätzliches Notstrom-Dieselaggregat, mit einer Leistung von 500 kVA, installiert. Gemeinsam mit der Energiegewinnung aus den Blockheizkraftwerken und des Notstromaggregates ist es der Kläranlage möglich, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Um im Notfall tatsächlich einsatzbereit zu sein, wird mehrmals im Jahr eine Blackout-Situation simuliert, in welcher die Kläranlage im Inselbetrieb arbeitet.
Die Investitionssumme der Maßnahmen lag bei rund sieben Millionen Euro. Die Gesamtfertigstellung der Baumaßnahmen erfolgte im Herbst 2022. Die Nachbargemeinden, welche Abwässer in die Kläranlage einleiten, zahlen gemäß einem vereinbarten Schlüssel mit.